Über Suizid zu reden ist in unserer Gesellschaft nach wie vor Tabu. Obwohl es 2018 fast 10.000 Todesfälle durch Suizid gab (zum Vergleich: 2018 gab es ca. 3600 Tote durch Verkehrsunfälle) wird in der Öffentlichkeit darüber nur sehr ungern gesprochen.
Auch bei Einsatzkräften der Feuerwehren, des Rettungsdienstes und der Polizei können Suizide vorkommen. Neben den Angehörigen leiden auch die Kolleginnen und Kollegen, die Kameradinnen und Kameraden unter den Ereignissen und sind dankbar für kompetente und verlässliche Unterstützung. Was aber ist dabei wichtig? Auf welche Personen und Gruppen ist dabei besonders zu achten? Welche unterstützenden Maßnahmen sind sinnvoll? Wer ist für die Durchführung verantwortlich? Wann sind welche Maßnahmen angesagt?
Diesen Fragen stellte sich das SbE-Team (SbE=Stressbearbeitung nach belastenden Ereignissen) der Notfallseelsorge im Landkreis Sigmaringen in einer zweitägigen Schulung am 17. und 18. Januar 2020 in Veringendorf. Hanns-Peter Neumann, Polizeiseelsorger und Beauftragter für die Notfallseelsorge in Mecklenburg-Vorpommern war im Auftrag der Bundesvereinigung SbE eigens aus seinem Heimatort Stralsund nach Veringendorf gekommen, um die Fortbildung zum Thema: „Maßnahmen nach dem Suizid von Kameraden“ mit dem SbE-Team Sigmaringen durchzuführen.
Die Fachweiterbildung wurde dem SbE-Team der Notfallseelsorge durch eine sehr großzügige Spende des Lions-Club Sigmaringen ermöglicht. Das Foto zeigt das SbE-Team Sigmaringen sowie vom Lions-Club den Präsidenten Wolfgang Kabus und Dr. Axel Storkenmaier. Der Präsident bekommt vom SbE-Team das „Danke-Schild“ mit dem Logo der Notfallseelsorge überreicht.